5 Monate durch Chile reisen. Gletscher, Königspinguine, Wüste, Geysire, Vulkane, indigene Kulturen und vieles mehr, hält das längste Land der Welt geheim. Von Feuerland über Patagonien zur Atacama-Wüste bis hoch ins Andenaltiplano, 4.300km und über 39 Breitengrade von Süd nach Nord. Ein Land das fasziniert und noch viel unentdecktes bereithält. Seid Ihr mutig genug es zu erkunden? Die Geheimnisse von Bolivien und Peru gibt es hier: Der Link: travelandexploreboliviaperu.blogspot.com
Samstag, 6. Juni 2015
Eine Surfwoche in Iquique
Früh morgens kommt unser Bus in Iquique an, wo wir uns müde ein Taxi leisten, welches uns direkt vor dem, von San Pedro aus, reservierten Surfhostel, direkt an der Küstenstrase rausschmeist. Das Gelb, weiß bemalte Surfhostel, namens Uma Jaqui, ist jedoch diesen Vormittag wegen Reinigungsarbeiten geschlossen, weshalb wir im Hostel vom Vater des Besitzers, ein Zimmer für den Morgen zugewiesen bekommen. Den Vormittag verschlafen wir vollkommen, ausgezehrt von der nächtlichen Busfahrt, bevor wir uns Mittags im Surfhostel niederlassen. Wir buchen für morgen die erste Surfstunde beim Vizesüdamerikameister im sogenannten stund up puddeling, so ähnlich wie surfen nur mit einem Paddel und einem größeren Board, bevor wir uns was zu essen kaufen und das Hostel erkunden. Ein schmaler Flur führt von der Straße aus ins Hostel, wo an den Wänden verschieden große, bunte Surfboards lehnen und führt auf einen offenen kleinen Innenhof, obwohl Innenhof großzügig beschrieben ist, wo mehrere Neoprenanzüge zum trocknen aufgehängt sind und Bodybaords, Flossen und andere Hilfsmittel unordentlich herum liegen. Gleich neben dem "Wäscheständer" sind die einigermaßen sauberen Bäder, welche unter einer Treppe platziert sind, die direkt, an einem Schrank voller weiterer Surfutensillien auf eine Holzterasse führt. Heruntergekommene aber gemütliche Sofas, zwei drei Holztische, eine Musikanlage und eine überschaubare Küche stehen uns für die nächsten Tage zur Verfügung. Doch das wichtigste ist der Blick auf den Küstenabschnitt wo sich die sogenannten el cormoran ollas ( Wellen ) brechen. Die ersten braungebrannten, durchtrainierten Surfer kommen gerade vom Meer zurück, als wir unser Abendbrot auf der Terasse verspeisen. Am nächsten Morgen weckt uns der Chef höchst persönlich und es geht mit ein paar Kollegen in einem heruntergekommenen Kleinbus, raus aus der Stadt, zu einer kleinen Bucht, wo die Wellen anscheinend perfekt für Anfänger sind. Nach einem kurzen Stück auf der Fernstraßen biegt der Van nach rechts auf einen wüsten Küstenabschnitt ab. Eine asphaltierte Straße führt uns hinab zum Meer , bevor der Van über sandigem Boden zum Geheimstrand unseres Surflehrers fährt. Algen liegen überall auf dem Boden verteilt und einige Einheimische sammeln sie für einen Hungerlohn ein. Schwarze , feuchte Felsen führen hinein ins Meer, wo die Wellen auf die Steine zu rollen. Es sind lange breite Wellen, deshalb perfekt für Anfänger. Während ich mich in meinen Surfanzug zwänge sind die anderen, schon etwas Geübteren, bald fertig, bevor Joshi auch mir den Anzug zuschnürt. Wir sind bereit für unsere erste Surfstunde. Die Boards unter dem Arm , steigen wir mit einer etwas älteren Chilenin, für die es die zweite Surfstunde ist ,vorsichtig über die nassen Felsen in die anbrandenden Wellen hinein. Auf dem Surfboard liegend paddeln wir unserem Lehrer hinterher bis er eine geeignete Stelle für uns gefunden hat. Das Wasser fühlt sich dank des Neoprenanzuges warm an und das ist gut so, denn die Wellen werfen uns immer wieder selbst liegend vom Board. "Am Anfang müsst ihr lernen das Board voranzubewegen, die Wellen zu lesen und euch rechtzeitig in die richtige Richtung zu drehen. " Heißt : sich nicht vom Board werfen zu lassen und rechtzeitig Richtung Küste zu drehen um dann den Schwung der Wellen mitnehmen zu können. Die erste Welle kommt auf mich zu , und ich versuche schnell mein, am Bein befestigtes Board, zu drehen, was mir nur halb gelingt, weshalb mich die Welle vom Board reißt und ich kurz im tobenden Meer die Orientierung verliere. Die ersten zehn Minuten verbringen wir mit den Versuch rechtzeitig das Board zu drehen, nur um dann vom Schwung der Welle nach vorne geworfen zu werden. Es bleibt bei weitem nicht das einzige Mal das uns die Wellen verschlucken um dann wieder auszuspucken, denn auf dem Board stehen und eine Welle zu nehmen, davon sind wir noch weit entfernt. Zumindest bis unser Lehrer uns hilft. Er packt das hintere Ende unseres Boards, während wir zeigen können das wir wenigstens das paddeln gelernt haben, und gemeinsam schwimmen wir weiter hinaus, bis wir genau über Felsen treiben. "Dort wo unter dem Wasser Felsen sind, brechen sich die Wellen." erklärt er uns und beruhigt uns, die Felsen seien weit genug im Wasser, da könnten wir nicht dagegen stoßen. Diesmal mithilfe Miguels dreht sich mein Board rechtzeitig und die Welle , sowie Miguel, gibt mir einen Schub von hinten und ich höre nur noch :"Jetzt aufstehen! ", als ich mein Knie auf das Board setze und mit dem anderen Fuß sogar auf ihm stehe. Für kurze Zeit surfe ich , bevor mir das Gleichgewicht abhanden kommt und ich mit strahlendem Gesicht, wie mir die anderen danach berichten, vom Meer verschluckt werde und jede Orientierung verliere. Mein erstes Mal zumindest halb auf dem Surfbrett zu stehen und die Geschwindigkeit der brechenden Welle zu spüren, bereitet unglaublich viel Freude. Zwei Minuten später als Joshi an der Reihe ist, sehe ich sein strahlen in den Augen ebenfalls, nachdem er aus den Wellen auftaucht, sogar aus der Ferne, und wir beide bitten Miguel noch einmal eine Welle für uns vorzubereiten. Natürlich klappt es zum Abschluss nicht so gut, trotzdem hat es wahnsinnig Spaß gemacht und wir lassen uns zwar ausgepowert, jedoch mit Lust auf mehr in die Sitze des Wagens fallen. Am nächsten Morgen verschlafen wir fast das Surfen, bevor uns ein angehender Surflehrer hinaus an den Strand von Iquique bringt. Es ist Samstag,deshalb stehen mehrere Zählte der Surf und Bodyboard Schulen am Strand und das hellblaue Wasser mit seinen weiß schäumenden Wellen quillt über von Surfern. Joshi und ich schnappen uns ein Board und dürfen heute unser Glück mit den Wellen am Stadtstrand versuchen. Es macht einen Heidenspaß und wir beide, wenngleich Joshi es etwas besser raus hat, schaffen es ein paar Mal ohne Hilfe zumindest halb auf dem Surfbrett zu stehen. Es ist anstrengend, bereitet aber wahnsinnig viel Spaß immer wieder gegen die Wellen anzukämpfen, sich hinaus ins Meer zu arbeiten, um dann auf die perfekte Welle zu warten,welche einen meistens doch nur umreißt. Weil es, wie ich jetzt schon mehrfach betont habe ,so viel Spaß macht, sind wir etwas enttäuscht, dass Sonntags kein Surfunterricht stattfindet und Montags die Wellen zu stark für Leihen, wie wir, sind. Nicht so schlimm, denn Joshi, der sich schwer tut in dem Zimmer zu schlafen, nutzt die freie Zeit zum relaxen, während ich die koloniale, schicke Fußgängerzone namens Baquedano entlang schlendere, mir einen Cappuccino gönne und den Blog weiterschreibe.
Am nächsten Tag setzen wir uns gemeinsam in ein Kaffee, schauen den Endspurt der zweiten Giro de Italia Etappe, und genießen das herrliche Wetter, bevor Joshi sich nach einem Handy erkundigt und ich die Zeit nutze, den Blog noch einmal etwas näher an die Gegenwart zu bringen. Die dritte Surfstunde beginnt atemberaubend, denn zwei hübsche Argentinierinnen, setzen sich neben uns in den Van und sind ebenfalls heiß auf die sich brechenden Wellen. Noch dazu in unserem Alter müssen wir uns nur an den Argentinischen Dialekt gewöhnen und Joshi bekommt schon bald das erste Kompliment für seine blaue Augen, bevor Miguel uns zuzwinkert und den Wagen startet. Ohne Papiere, nicht angeschnallt, was in dem heruntergekommenen Van auch unmöglich ist, viel zu überladen mit Surfbrettern, kommt Miguel mit einem Lächeln durch die Polizeikontrolle und zündet sich danach erstmal einen Joint an. Leicht angeheitert fährt Miguel diesmal nicht die Asphaltierte Strase bis zum Strand, sondern quer Feld ein, als ob er keinen abgefuckten Kleinbus, sondern einen Dünenbuggy steuern würde, den steilen Hang hinab über den roten Sand auf die Klippen zu. Mit den hübschen Argentinern feixend, lässt er uns gut gelaunt die Warm up Übungen machen, bevor er aufgrund der hohen Wellen oder dem angeheiterten Zustand Schuld tragend, beschließt heute Einzelunterricht zugeben, was eine gute Idee ist, wie sich herausstellen sollte. Als ältester, das kam bisher nur einmal vor, darf ich zu erst ran. Auf dem breiteren Stund up paddeling Board, kämpfe ich mich tatsächlich gegen die bisher gewaltigsten Wellen. Doppelt so hoch wie wir und ohne Pause rollen die Wellen auf mich zu und schon bald ruft mir Miguel zu. "Tauch ab!" Ich springe etwas zu langsam vom Board und die zwei Meter hohe Welle schleudern mich den hart vorgearbeiteten Weg wieder zurück. Ich schüttelle mich einmal als Ich wieder auftauche und schnappe mir mein Board um den nächsten Anlauf gegen die Wellen zu starten. Der Felsküste näher kommend, ich paddelnd, Miguel schibend, tauche ich diesmal rechtzeitig ab, sodass wir es nach einigen anstrengenden Minuten an der passenden Stelle ankommen. Meiner Meinung nach viel zu nahe an den Felsen gibt mir Miguel letzte Anweisungen, bevor er das Board dreht und "das ist deine Welle! " schreit. Ich paddele los, die meterhohe, heranbrausende Welle im Nacken spürend, bevor mich der Schwung der brechenden Welle packt. Jetzt gilt es rechtzeitig, möglichst schnell und stabil auf das Board zu springen. Den Punkt erwische ich diesmal ganz ordentlich und die Kraft der Welle treibt mich nach vorne während ich die Millisekunden versuche auszunutzen, um auf das Surfbrett zu springen, was mir gelingt. Doch die Balance noch nicht ausgereift, und die Geschwindigkeit der Wassermassen werfen mich nach einem kurzen "Stund up" zurück ins Meer. Die Welle schlägt über mir ein und ich spüre das Board an meinem Bein ziehen, während das Wasser einen chancenlos hin und herschleudert, bevor ich schnaufend aber strahlend auftauche. Das war der beste Versuch bisher und ich setze mich zufrieden zu den hübschen Frauen auf die Felsen, wünsche Joshi viel Glück und schicke ihn in das tobenden, dunkelblaue, weiß schäumende Meer zu Miguel. Während ich mich mit den Argentinierinnen unterhalte, die in Iquique für einige Monate arbeiten, mein Charme auf spanisch leider nicht so ausgezeichnet wie im Deutschen zur Geltung kommt, beobachte ich Joshi, wie er sich mithilfe des nimmermüden Miguels durch die noch höher gewordenen Wellen kämpft. Kurze Zeit steht auch Joshi von der Welle getrieben mit beiden Füßen auf dem Board und ich bestaune für einen Augenblick seine Balance, bevor auch ihn die Wellen umreißen. In dem Moment hätte ich gerne ein Foto geschossen oder eine Go pro besessen ,aber ich bin schon froh das Joshi aus den Fluten wieder heil auftaucht. Die Wellen werden mit der Zeit stärker und der Einzelunterricht immer kürzer, was die Argentinierinen jedoch nicht stört. Mit einem zweiten Joint, den ich, dass gebe ich zu, zum ersten Mal in meinem Leben auch probiere( aber nur einmal ziehe!) und die hübschen Frauen betrachtend, die Sonne und den blauen Himmel am Fenster und die Surfbretter auf dem Dach, fahren wir ,Reggae Musik lauschend, zurück ins Hostel. Joshi und ich gönnen uns auf den gelungenen Tag noch zwei Sushi Rollen, nachdem wir den Rest von Juventus Turin gegen Real Madrid geschaut haben. Die letzten zwei Surfstunden vergehen wie im Flug. Während Joshi die Wellen immer besser trifft und auch am Strand von Iquique einige Male zumindest kurz auf dem Board steht, zerre ich mir meinen Arm und beende die Stunden gezwungener Maßen etwas früher als gewollt. Trotzdem ein ausführlicher Surfkurs kommt ebenfalls auf die to do Liste. Joshi und ich lassen noch zwei Chilenen am Strand eine Partie Fußball mit 10:9 gewinnen, bevor wir uns am letzten Abend mit zwei weiteren Chilenen zu einer Surfparty verabreden. Allerdings fährt uns Miguel erstmal, zusammen mit den hübschen Argentinierinnen, auf den großen Markt etwas abseits der Stadt. Eigentlich hatten wir ein modernes Einkaufszentrum erwartet, steigen jedoch vor einer Ansammlung an Zelten aus, in denen hunderte Stände alles erdenkbare verkaufen. Von alten Taucherflossen über Pflegemittel, Trikots Made in Taiwan, Smartphones, Möbel, Früchte, Gemüse, Gewürze, Handwerkswaren, Autoteile, bis hin zu Frisöre, Restaurants und Werkstätten für die unterschiedlichsten Gerätschaften. Mit den Mädels im Schlepptau und Miguel als Berater, frägt sich Joshi durch die verschiedenen Handyverkäufer und findet letzten Endes ein preiswertes Ersatzhandy für sein im Hostel gestohlenes. Während Miguel nach Textilien Ausschau hält entdecken Joshi und ich einen genialen Fake Trikot Stand. Trikots von allen möglichen Nationalmannschaften und aus den europäischen und südamerikanischen Ligen sind bis aufs kleinste Detail nachgeahmt worden und kosten mit Beflockung und eben allen Abzeichen etc. gerade einmal 20 Euro für zwei Trikots. Wir können uns beide nicht zurückhalten und so kauft Joshi sich zwei Bayern Trikots und ich ein Chile Trikot und ein Mats Hummels Trikot, der netten Verkäuferin ab. Nachdem die Argentinierinnen ihre Pfegezeugs gekauft haben und Miguel genug von den überquillenden Ständen hat, gehen wir sehr gut und günstig peruanisch essen. Es soll übrigens mit die beste Küche Südamerikas sein, was ich noch genauer prüfen werde. Nachdem wir den unübersichtlichen, überdimensionalen Markt unsicher gemacht haben oder er uns, erwarten wir gespannt unseren ersten Disko Besuch in Chile. Iquique ist nicht gerade eine kleine Stadt, doch was das feiern angeht ist Chile recht streng. Kein Alkohol auf den Straßen, ,strenge Einlasskontrollen, alles ab 18. Kurz vor 10 gehen wir mit zwei gleichaltrigen Chilenen in den Supermarkt, kaufen zwei Flaschen Kopfwehvodka und etwas zum Mischen, bevor wir im Hostel gegen 11 anfangen vorzuglühen. Eigentlich ist es auch in den Hostels nicht gestattet aber Miguel sieht das natürlich nicht so streng. Er meint nur :"passt mir auf die Gringos auf" was allerdings eher umgekehrt notwendig ist. Nach 12 kommen wir an einem schmalen Eisentor an, wo wir unsere zuvor besorgten Eintrittskarten vorzeigen. Wir laufen an der provisorischen Security vorbei, einen mit weißen Fliesen bedeckten Flur entlang, vorbei an rumhängenden Jugendlichen, die Chileninen bleiben weiterhin nicht allzu hübsch, bis zu einem weiten ebenfalls mit weißen Fliesen bedeckten Raum. Es ist nicht wirklich was los und so gehen wir erst noch einmal ein paar Bierchen kaufen, jedoch ist eine halbe Stunde später, es ist immerhin schon nach eins, weiterhin wenig los. Der Dj spielt zwei Jahre alte europäischen Charts , gemischt mit spanischer Party Musik, was nicht so schlecht ist wie es klingt. Das ganze wirkt etwas wie eine schlechte Stufenparty und so machen Joshi und ich uns einen Spaß daraus die hübschesten der Chilenen, mit dreckigen deutschen Sätzen anzusprechen und obwohl sie nichts verstehen, Gringos kommen anscheinend immer gut an. Gegen zwei drei Uhr ergreift dann der Dj das Wort und fordert die Paare auf in einem Tanzwettbewerb gegeneinander anzutreten. Es finden sich nur zwei Pärchen und so trete ich in die Mitte vor und frage selbstsicher in die Runde ob sich jemand traut mit einem Gringo zu tanzen. Ich lasse mich wirklich nicht leicht abwimmeln und selbst der Dj unterstützt mich, doch anscheinend traut sich niemand. Auch Joshi hat keinen Erfolg und so überreden wir wenigstens einen vorher kennengelernten Chilenen, der ebenfalls Joshi heißt, mit seiner Freundin vorzutanzen. Er lässt sich angefeuert von der Menge tatsächlich überzeugen und so haben wir einen persönlichen Favoriten im Wettbewerb, in welchem man immerhin ein neues Bodyboard gewinnen kann. Der Dj legt heiße Musik auf und es geht los. Ein sehr extrovertiertes Paar dreht richtig auf und tanzt, wenn man es tanzen nennen kann, in einer unglaublichen Geschwindigkeit alle möglichen Sexstellungen vor, was dem Publikum zwar gefällt, jedoch nicht sehr elegant ist. Die anderen brauchen etwas länger um die Zurückhaltung abzulegen und ahmen letzten Endes größtenteils das extrovertierte Paar nach. Trotzdem meiner Meinung nach ist Joshi mit seiner Freundin, also der chilenische , der eleganteste Tänzer, doch der Dj lässt nicht mich sondern das Publikum entscheiden. Der Kreis, welcher sich um die Tanzenden gebildet hat, wir nach jedem Paar gefragt. Bei der Nummer eins, dem unauffälligsten Paar brandet schwacher Applaus auf und es wird schnell klar das es sich zwischen Joshi und dem sexistischen Paar entscheiden wird. Letztere bekommen eindeutig mehr Applaus, doch geistesgegenwärtig werfe ich lautstark Bu-Rufe ein und Joshi, sowie die beiden Chilenen mit denen wir losgezogen sind, stimmen mit ein. Bald fallen mehr als nur die drei in meinen Ruf ein und so sieht sich der Dj gezwungen eine zweite Abstimungsrunde zu halten. Doch auch diesmal applaudiert die Menge für die freizügige abgedrehte Tänzerin, mit ihrem selbstbewussten Partner am lautesten. Trotzdem setze ich gleich wieder dagegen an und beginne rhythmisch "Joshi""Joshi " zu rufen und die Menge stimmt nach kurzem zögern mit ein. Der Ruf wird lauter und die Stimmung im Publikum kippt, bis der Dj nachgibt und der Sieger gefunden ist. Joshi holt sich das Bodyboard ab und weiß bei wem er sich zu bedanken hat. Wir lachen gemeinsam über dem erfolgreichen Auftritt Joshis und dem unsympathischen zweiten Paar, bevor wir erstaunt feststellen das plötzlich nichts mehr in der Disko los ist. Wenigstens Emoc, der Chilene welche uns auf die Party aufmerksam gemacht hat, ist angetrunken, sodass wir mit ihm noch einen Heidenspaß haben. Während er seine Freundin nachts um halb vier anruft und uns bittet spanische Schimpfwörter in die Lautsprecher zu krächzen, lacht er sich kaputt, bevor er sich kurz besinnt uns das Handy wegnimmt um kurz darauf uns lachend noch einmal auffordert "concha tu madre " ins Smartphone zu sprechen. Wir kaufen uns noch einen Completo mit frisch gemachter Mayonnaise, bevor wir, zu wenig getrunken, zurück ins Hostel laufen und Emoc den Weg dorthin zeigen. Eine tolle Surfwoche ist um und nur die Geisterstädte stehen noch auf dem Programm für Iquique. Dort würden wir gerne campen und nachts auf Geistersuche gehen, doch wir werden sehen. Vielleicht hilft ja auch der Rest Vodka.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen