Kleine, verrostete Hütten, mitten in der prallen Sonne , direkt am Straßenrand und schäbig gekleidete Kinder, begrüßen unseren Bus am Stadtrand von Arica. Wir fahren an den Slums vorbei, vor Bis zum Busbahnhof, wo wir einen öffentlichen Bus für, 20 Cent nehmen, der uns geradewegs ins Zentrum der Stadt fährt. Wir, mal wieder kein Hostel gebucht, finden jedoch bald eines in unserer Preiskategorie. Joshi eher praktisch denkend, schlägt vor gleich das erste Hostel zu nehmen, was ich jedoch ungern mache und so laufen wir ein paar Straßen weiter , um dann doch zurück zu der ersten Hospedaje zu laufen, weil wir nichts preiswerteres gefunden haben. Nachdem wir uns einquartiert haben, bekommen wir beide Hunger und gönnen uns in einem benachbarten Pub Salchipapas und einen Completo. Die Pommes sind wieder handmade, was wenigstens etwas gutes an dem vielen FastFood übrig lässt. Den nächsten Tag verbringen wir mit Ausschlafen und Busticket buchen, bevor wir Mittags ein frisches, sehr leckeres Menü für drei Euro bekommen. Frisch gepresster, gekühlter Fruchtsaft lässt unsere Kehlen vor Freude tanzen und Hähnchen bzw. Lomo, mit zwei ausgewählten Beilagen darunter Lasagne, und einem kleinen Nachtisch, macht den gechillten Tag fast zu einem Highlight. An dieser Stelle sei erwähnt die kleinen einheimischen, familiären Restaurants bzw. Mittagstische sind fast immer lecker und preiswert. Nachdem gechillten Tag geht es am nächsten Morgen mit einem der gelben Taxi collectivos hinaus ins Azapa-Tal zu den angeblich ältesten mumivizierten Menschen. Vor einem mit für die Region typischen Pflanzen angelegten Garten, steigen wir bei angenehm Temperaturen und Sonnenschein aus dem Taxi. Die freundliche Dame an der Rezeption gibt uns über zwanzig Seiten deutsches Handbuch mit auf den Weg, der uns entlang des Zeitsrahls die Historie der Region ab Arica hoch bis ins Andenaltiplano erklären soll. Sowieso seit je her fasziniert von der Geschichte, vertiefe ich mich, die Zeit vergessend, in die verschiedenen Schaufenster und selbst Joshi , der mit seinem neuen Handy jetzt sogar Mobiles Internet hat, gewährt mir die Zeit ohne dass es ihm langweilig wird. Das Museum setzt ca .10.000 v.Chr. an und zeigt die Entwicklung von Jäger und Sammler bis hin zu einzelnen Territorien, in denen von jeder Region eine Gesandtschaft, also eine Art Konsulat, beherbergt war um den Handel untereinander zu vereinfachen. Erst spät und auffallend selten, vergleicht man es mit Europa, finden kriegerische Auseinandersetzungen statt. Eigentlich nur einmal etwas Größere, als die Inkas mit einem schnellen Siegeszug das Territorium zu ihrem erklären, dann aber die Bevölkerung unter Auflagen in Frieden leben lässt. Erst die Spanier bringen mehr Gewalt ins Land, jedoch auch neue Gerätschaften wie zum Beispiel die Olivenpressse, welche wir im original betrachten dürfen. Sie füllt als Ganzes den gesamten Raum und es ist interessant zu sehen wie die Technik funktioniert. Bis heute ist der Teil Chiles für sein Olivenöl bekannt. Der letzte Raum zeigt wie die kulturellen Bräuche noch heute angewandt werden, so wurde zum Beispiel früher bei der Hochzeit dem Mann wertvolle Handelsware an die Kleider geheftet und heute Geldscheine. Nach diesem Abstecher in die Vergangenheit Nordchiles und der Andenregion, überqueren wir den hübschen Garten um in gespannter Erwartung das Museum mit den ältesten Mumien der Welt zu betreten. Ein großer Vorraum zeigt die verschiedenen Grabbeilagen und das Verfahren der Mumivizierung, bevor wir in einen abgedunkelten Raum gelangen und die Mumien entdecken. In einem Schaufenster liegen die 10.000 Jahre alten Skelette einer Familie, welche in eine graue unspektakuläre Masse eingewickelt sind. Die alten Schädel, und erkennbaren Knochen, gepaart mit den Grabbeilagen wirken unheimlich und etwas ekel erregend und trotzdem strahlen sie ein unbeschreibliche Faszination auf uns aus. Nachdem wir die ältesten Mumien der Welt gesehen haben , fährt unser Bus am nächsten Tag um sieben Uhr morgens los, um am späten Morgen in Putre, unserer letzte gemeinsamen Reisestation anzukommen.
Nach 2.000 Meter Höhenunterschied kommen wir im beschaulichen vor schneebedeckten Berggipfeln liegenden Dorf auf 3600 Metern an. Es ist frisch und im Schatten sogar kalt, als wir aus dem Bus aussteigen und direkt in den Hof, unserer Residencial für die nächsten drei Tage, hinein marschieren. Der Hof ist noch kälter und die Zimmer nicht nur wegen der kargen Wände ebenfalls. Wegen der Höhe und weil wir müde sind, lassen wir es langsam angehen und verkrichen uns erstmal in die Decken. Verschlafen stehen wir zum Mittagessen auf. Joshi ist schon hungrig im Vorhof als ich plötzlich die Höhe spüre. Obwohl ich langsam ein Bein nach dem anderen neben das Bett setze, merke ich wie mein Kreislauf herunterfährt. Es flimmert vor meinen Augen und ich nehme die Umgebung nur schwach wahr, während ich ins Bad laufe. Am Waschbecken stehend wird mir plötzlich schwindelig und ich sehe nur noch schwarz vor Augen bis ich mit einem dumpfen Schlag auf die Fliesen plumpse und wieder erwache. Vorsichtig schleppe ich mich zurück auf mein Bett und ruhe mich erstmal aus. Joshi gibt mir den Tipp auf die Atmung zu achten , also tief ein und aus zu atmen, was tatsächlich hilft und ich es zum Mittagstisch schaffe . Wir verbringen den Tag mit relaxen und mumeln uns Abends früh in unsere Decken als Joshi plötzlich ins Dunkel des Zimmers schreit:,, Fabi mach das Licht an ich sehe Geister! " Erschrocken fahre Ich aus dem Schlaf hoch und gehorche, während Joshi betont er habe wirklich Geister gesehen, kann ich noch immer keine entdecken. Wahrscheinlich wirkt die Höhe bei Joshi auf andere Art und Weise, jedenfalls haben wir jetzt unser Geistererlebnis nach dem wir in der Geisterstadt Humberstone vergeblich gesucht haben. Am nächsten Tag aklimatisiere ich mich vollkommen und Joshi hat sowieso keine Schwierigkeiten mit der Höhe, mal abgesehen von nächtlichen Gespinsten, sodass wir unsere letzte gemeinsame Tour fit und erholt starten. Um 9 Uhr holt unser persönlicher Guide uns ab und in einem 4×4 er fahren wir aus Putre hinaus mitten ins Andenhochgebirge. Nach einer Stunde Fahrt biegen wir auf einen Feldweg ab und plötzlich springen mehrere Viscachas, hasenähnliche Tiere, aus der Tarnung der Felsen am Straßenrand hinaus in die dahinter liegende Landschaft. Unser Guide hält an und wir dürfen die restlichen Meter hin zum Andendorf Parinacota wandern. Bei frischen Temperaturen, jedoch blauen Himmel und Sonnenschein breitet sich vor uns, auf über 4000 Meter, die einzigartige Landschaft des Andenaltiplanos , in dem wir uns mittlerweile befinden, aus. Gelb grüne, mossartige Grashügel, liegen steppenartig, durchzogen von glasklaren, reinen Wasserläufen, eingerahmt von der Andenkordillerie und den schneebedeckten Vulkanen, vor uns. Still und friedlich, ganz ohne menschlichen Einfluss, begleitet die Natur unsere Schritte, während immer wieder die flinken Viscachas am steinigen Wegesrand umherspringen ,bis wir an einen etwas größeren seichten Teich gelangen. In der Sonne glitzernd bauen die verschiedensten Vögelarten, darunter Andengänse und Enten, ungestört in aller Seelen Ruhe ihre Nester. Das Zwitschen der Vögel, das leise plätschern des klaren Wassers, die frische Luft, die ausgleichend wärmende Sonne, der blaue Himmel und diese einzigartige friedliche Landschaft, noch abseits der Touristenpfade, lassen uns glücklich und zufrieden, genißerich den Weg entlang schlendern. In solchen Momenten, umgeben von den Wundern der Natur fühle ich mich jedesmal ausgeglichen, ruhig und zufrieden an nichts anderes denkend, einfach nur die Natur beobachtend.
Gemütlich erreichen wir Parinacota, das höchst gelegene Dorf, das ich bisher besucht habe, wo ich ein paar Mitbringsel kaufe und der Guide uns die im 17 Jh gebaute Lehmkirche des ca. fünf Familen beherbergenden Dorfes zeigt. Wir steigen wieder in den Jeep und der freundliche Guide fährt uns tiefer hinein ins Altiplano, näher heran an den knapp 6000 Meter hohen Vulkan Licancabur, zu den unterirdisch gespeisten Seen. Vor einem sandigen Hügel endet der , wahrscheinlich vom Guide selbst entdeckte Weg, sodass wir aussteigen und eben jenen Hügel hinaufsteigen. Nach zwei drei Schritten atmen wir schon wie nach mehreren Runden des Altstadlaufes, und der Guide macht auch einsichtlich eine kurze Pause, lächelt uns an und behauptet sogar das wir die Höhe im Vergleich zu anderen sehr gut vertragen, bevor wir den Rest des kleinen Anstieges erklimmen. Oben angekommen zeigt sich uns das vielleicht schönste Bild der bisherigen Reise, obwohl ich nie etwas als das schönste bezeichnen würde, da jede Landschaft eine eigene Schönheit besitzt. Es ist windstill und ein saphirblauer See breitet sich unter dem majestätischen Licancabur aus, welcher sich mitsamt seiner kegelförmigen, schneebedeckten Spitze, im klaren Wasser spiegelt. Es ist ein fantastisches Bild und selbst unser privater Guide schießt Fotos, da die Windstille und der wolkenlose blaue Himmel selten solche perfekte Bedingungen bilden. Es ist verrückt wenn man sich bewusst macht das wir uns bereits auf über 4000 Metern befinden, so hoch wie nur wenige Berggipfel in den Alpen, und wir trotzdem noch staunend auf die majestätischen Gipfel der Jahrtausende alten Vulkane blicken. Joshi und ich wandern an den Ufern der Seen entlang zurück zum Weg, wo uns der Guide im Jeep aufsammelt und wir zum höchst gelegenen See der Welt fahren. Auf 4. 500 Metern erstreckt sich dunkelblau der 12.000 km2 weite Lago Chungara. Flamingos balancieren ruhig auf einem Bein am seichten Ufer, und Lamas sowie Alpakas grasen davor am grünen Küstenabschnitt.
Joshi und ich machen ein letztes gemeinsames Foto, bevor der Jeep wieder zurück nach Putre fährt, wo wir uns am nächsten Tag einmal feste drücken, bevor Joshi zurück nach Santiago und ich aufgeregt nach La Paz in Bolivien weiterreise. Es war eine fantastische Zeit zusammen mit dir Joshi und ich bin froh das du nachgekommen bist! Einige weitere interessante Reiseziele haben wir ja während der Erkundung Chiles empfohlen bekommen;) Aus dem Amazonas, gespannt auf die morgige Dschungel Tour sende ich die grüße, bis in drei Wochen.
5 Monate durch Chile reisen. Gletscher, Königspinguine, Wüste, Geysire, Vulkane, indigene Kulturen und vieles mehr, hält das längste Land der Welt geheim. Von Feuerland über Patagonien zur Atacama-Wüste bis hoch ins Andenaltiplano, 4.300km und über 39 Breitengrade von Süd nach Nord. Ein Land das fasziniert und noch viel unentdecktes bereithält. Seid Ihr mutig genug es zu erkunden? Die Geheimnisse von Bolivien und Peru gibt es hier: Der Link: travelandexploreboliviaperu.blogspot.com
Mittwoch, 17. Juni 2015
Mittwoch, 10. Juni 2015
Auf Geisterjagd in den verlassenen Salpeterstadt Humberstone
Gegen Mittag machen wir uns auf dem Weg zum Busbahnhof, denn die Sonne soll in der Mittagshitze in den Geisterstädten Humberstone und Santa Laura unerträglich heiß sein. Am hektischen Mercado Zentral von Iquique setzen wir uns in eines der unzähligen Restaurants am terassengesäumten Rand des Marktes und ich bestelle einen Churrasco, während joshi ein Sandwich Brasilia probiert. Diesmal ist der Churrasco schlecht, dass Sandwich jedoch ganz ordentlich und satt sind wir beide geworden, sodass wir gerade rechtzeitig am Bus, welcher eine Ecke weiter abfährt, ankommen. Plötzlich fällt mir ein, dass wir in Humberstone campen wollen, jedoch noch nichts zu essen für die Nacht besorgt haben. Die Rucksäcke bei Joshi liegen lassend, hetze ich in den stickigen Markt, welcher natürlich alles verkauft außer Brot. Genervt aber beruhigt, wissend das chilenische Busse sowieso zu spät abfahren, renne ich eine Straße weiter, wo ich mich zu einem Supermarkt durchfrage. Ich jogge durch den Supermarkt und jeder Chilene bleibt geschockt über meine Hetze stehen und schaut mich geistesabwesend an. So viel Hektik, dass sind sie nicht gewöhnt, wenn die wüssten dass in den deutschen Supermärkten die Kassiererin die Butter nicht zehnmal hin und her dreht bis sie sie über den Barcode schiebt... Diesmal gefällt mir die chilenische Gemütlichkeit nicht, doch zwei Minuten später an unserem Bus freue ich mich über sie, als ich sehe, dass der Busfahrer, zehn nach, noch immer nicht unsere Rucksäcke verstaut hat. Es dauert fast eine Stunde bis der Bus endlich mit allen Fahrgästen losfährt! Kurz nach fünf werden wir am Rand der Panamericana, mitten in der Wüste rausgelassen. Mit Joshis Rucksacks und seinem Zelt ausgestattet laufen wir über die Autobahnbrücke bis zum Eingang der Geisterstadt Humberstone . Wir bezahlen gehorsam den Eintritt und fast wären wir mit dem Rucksack durchgekommen, als die Kassiererin, welche uns den Studentenpreis bezahlen ließ, interessiert frägt ob wir diesen nicht bei ihr lassen wollen. "Nein Nein" sagen wir und jetzt frägt sie doch erstaunt warum. Ich bin mal wieder zu ehrlich und gebe zu dass wir campen wollen, obwohl es auf dem eben ausgeteilten Fleier ausdrücklich untersagt ist. Ihr könnt euch denken, wir müssen den Rucksack dort lassen, jagen wir die Geister eben während des Sonnenuntergangs. Joshi recht froh nicht campen zu dürfen, hat er doch vor den Hunden, welche es angeblich nachts herumstreunern und auch etwas vor den Geistern Respekt, läuft vor in die Geisterstadt hinein. Zuerst treffen wir auf ein Wohnviertel. Die Tür des ersten Hauses baumelt quitschend in den Angeln als wir eintreten und den ersten Raum des kleinen Arbeiterhauses betreten. Eine verstaubte Glühbirne hängt von der Decke herab und an den Wänden sind Spielsachen der Kinder des Dorfes ausgestellt. Kurz betrachten wir die verrosteten Gegenstände, bevor wir uns aufmachen die angeblich stärker Spuckenden Orte, wie das berühmte Theater, zu erkunden. Die Sonne wandert weiter Richtung Westen, während wir den trockenen, leeren Straßen , bis zur Plaza folgen. Die Bäume der Plaza sind dürr und genauso leblos wie die Stadt. Die Bänke verrostet und das Holz trocken. Niemand sitzt mehr auf ihnen, keine Kinder die um die mittlerweile braune von der Sonne ausgezerrte Grünanlage rennen, keine Imbussbuden, keine Gaukler, nur die unaufhaltsame Sonne. Über die gesprungenen Pflastersteine überqueren wir die Plaza und laufen auf das berühmte Theater zu. Stars und Sternchen haben hier die Zylinder tragende erste Klasse unterhalten. Für die Verwalter und Gobernadeure muss die Salpetermine ein Vermögen eingebracht haben, denn das Theater ist groß. Joshi und ich treten in das seit über einem halben Jahrhundert verlassene Coriosum. Die Holzdielen auf denen die Farbe abblättert Ächzen laut auf als wir auf die hunderte fassende Bestuhlung zulaufen. Ich setze mich auf einen Stuhl in der ersten Reihe, doch die Ganieren sind ausgeleiert und der Sitz klappt krächzend nach unten , sodass ich erschrocken wieder aufstehe. Vorsichtig steige ich die dürren Holzstufen hinauf , und hoffe das sie mich auch nach 60 weiteren Jahren noch tragen. Es knarrt und plötzlich bewegt sich vor mir der rote Vorhang und ich bleibe auf der Stelle stehen. Nur der Wind. Ich drehe dem Vorhang den Rücken zu und betrachte die Zuschauerränge, während ich mir vorstelle wie die gehobenere Bevölkerung mit Anzug und Zylinder, die Frauen mit langen Kleidern im Stile der 50 er, auf die Vorführung warten. In der ersten Reihe die ärmere sich aufgeputze Schicht und auf der Bühne die berühmten Schauspieler aus der ganzen Welt. Durch die löchernen Wände pfeift der Wind , ich meine wieder eine Bewegung des Vorhanges zu erkennen und ein Wackeln der gläsernen runden Kronleuchter über Joshi, der abwartend vor der Bühne stehen geblieben ist. Das Licht der am Horizont verschwindenden Sonne scheint durch das breite Eingangsportal und lässt den Staub tanzen, bevor wir durch eben jenes Tor wieder hinaus auf die Straßen laufen, einmal tief durchschnaufen und gespannt in das frühere Krankenhaus treten.
Die gesprungenen Fenster beleuchten die kargen, schmalen Zimmer in denen einst sterbens kranke Arbeiter ihre letzten Atemzüge ausgehaucht haben. Ich stelle mir vor wie die Seelen der einst in diesen Räumen liegenden Kranken, durch die Löcher in den Wänden, durch die Splitter der Fenster und um die an den Decken baumelnden, gesprungenen Glühbirnen wehen. Es fröstelt mich kurz und etwas bezwungen laufe ich durch die Wirren Gänge des tristen Hospitals. Die Backsteinwände strahlen eine Kälte aus und die in der Luft flimmernden Staubkörner eine lebendige und doch so tote Atmosphäre. Erleichtert verlassen wir das frühere Krankenhaus und sind froh ein paar Meter im freien bis zum früheren Schwimmbad zu laufen. Ein rot brauner, eiserner, ausgetrockneter 4×6 Meter großer Pool , wird von verstaubten Steintribünen, einem ein bis fünf Meter hohen, verrosteten Sprungturm und einem, ebenfalls unter der gnadenlosen Sonne leidenden Vordach, eingerahmt. Das Freibad wirkt im Gegenteil zum Hospital nicht beängstigend sondern urkomisch, denn es fällt einem schwer sich vorzustellen dass hier mal Leute gebadet haben. Das in der Sonne rot glühende Metallbecken macht einen lustigen Eindruck und so gehen wir gut gelaunt, zurück Richtung Plaza in das frühere Hotel und Ballsaal.
Nachdem wir durch die Eingangshalle gelaufen sind betreten wir einen weiten , mit einigen alten Lampen behangenen Saal, dessen löcherne Decke hunderte kleine Lichtstrahlen in den geräumigen, jedoch menschenleere Raum wirft. Die Staubwolken werden von den Lichtstrahlen sichtbar gemacht und kurz meine ich einen lilanen Schein zu erkennen, doch sofort ist er wieder weg. Wir verlassen den Raum und bestellen an der Bar zwei Martini geschüttelt nicht gerührt, doch leider bedient uns keiner, sodass wir ohne Getränk zurück in den verlassenen stillen Balsaal laufen, wo ich schon wieder ein rot lilanen Schein entdecke, der jedoch einen Wimpernschlag später wieder weg ist. Verwirrt trete ich hinter Joshi hinaus auf die Plaza. Die Sonne verliert nun langsam an Kraft und beginnt den Himmel orange zu färben, während wir uns aufmachen, das Industriegebiet, also den Ort der Salpetergewinnung anzuschauen. Der Himmel ist mittlerweile rot gefärbt, genauso wie das Schild vor dem "Eingang" des Industriegebietes. Das Rot die höchste Gefahrenstufe ist und jeder Schritt mit bedacht gesetzt werden soll, hält uns nicht davon ab auf den ebenfalls verrosteten, hoch in den Himmel ragenden Eisenturm zuzlaufen. Über ihm kreisen Greifvögel , als wir den Kopf in den Nacken gelegt in den dunkler werdenden Himmel schauen. Wir laufen weiter, vorbei an rot leuchtenden metallenen Gerätschaften, in eine vom Sonnenuntergang beleuchtete, verlassene Produktionshalle. Der Wind weht durch die hohen Hallen und gebarstenen Fenster, sodass ein unheimliches Pfeifen mal lauter mal leiser an unsere Ohren dringt. Es gibt einem das Gefühl, dass die Arbeiter noch immer schweißtreibend die Maschinen bedienen und mit einem komischen Gefühl verlassenen wir die Halle , wo das Pfeifen verschwindet. Vorbei an im Schatten liegenden Fliesbänder laufen wir durch das hügelige, steinige Industriegebiet zurück zum Eingang der Geisterstadt wo wir den Rucksack wieder aufnehmen und über die Autobahnbrücke zur Bushaltestelle laufen. Alle Stunde fährt angeblich ein Bus an den mitten in der Wüste, verlassenen Geisterstädten vorbei, Richtung Iquique, doch wir versuchen trotzdem per Anhalter mitgenommen zu werden. Kurz bevor die Sonne endgültig untergeht, nimmt uns ein älteres, schweigsames Ehepaar in einem mit Kartoffeln und Gemüse vollgestopften Jeep mit. Langsam kämpft sich der Motor nach Iquique, wo wir Abends ankommen und ein Taxi zurück zum Surfhostel nehmen um unsere letzte Nacht in der Küstenstadt verbringen.
Die gesprungenen Fenster beleuchten die kargen, schmalen Zimmer in denen einst sterbens kranke Arbeiter ihre letzten Atemzüge ausgehaucht haben. Ich stelle mir vor wie die Seelen der einst in diesen Räumen liegenden Kranken, durch die Löcher in den Wänden, durch die Splitter der Fenster und um die an den Decken baumelnden, gesprungenen Glühbirnen wehen. Es fröstelt mich kurz und etwas bezwungen laufe ich durch die Wirren Gänge des tristen Hospitals. Die Backsteinwände strahlen eine Kälte aus und die in der Luft flimmernden Staubkörner eine lebendige und doch so tote Atmosphäre. Erleichtert verlassen wir das frühere Krankenhaus und sind froh ein paar Meter im freien bis zum früheren Schwimmbad zu laufen. Ein rot brauner, eiserner, ausgetrockneter 4×6 Meter großer Pool , wird von verstaubten Steintribünen, einem ein bis fünf Meter hohen, verrosteten Sprungturm und einem, ebenfalls unter der gnadenlosen Sonne leidenden Vordach, eingerahmt. Das Freibad wirkt im Gegenteil zum Hospital nicht beängstigend sondern urkomisch, denn es fällt einem schwer sich vorzustellen dass hier mal Leute gebadet haben. Das in der Sonne rot glühende Metallbecken macht einen lustigen Eindruck und so gehen wir gut gelaunt, zurück Richtung Plaza in das frühere Hotel und Ballsaal.
Nachdem wir durch die Eingangshalle gelaufen sind betreten wir einen weiten , mit einigen alten Lampen behangenen Saal, dessen löcherne Decke hunderte kleine Lichtstrahlen in den geräumigen, jedoch menschenleere Raum wirft. Die Staubwolken werden von den Lichtstrahlen sichtbar gemacht und kurz meine ich einen lilanen Schein zu erkennen, doch sofort ist er wieder weg. Wir verlassen den Raum und bestellen an der Bar zwei Martini geschüttelt nicht gerührt, doch leider bedient uns keiner, sodass wir ohne Getränk zurück in den verlassenen stillen Balsaal laufen, wo ich schon wieder ein rot lilanen Schein entdecke, der jedoch einen Wimpernschlag später wieder weg ist. Verwirrt trete ich hinter Joshi hinaus auf die Plaza. Die Sonne verliert nun langsam an Kraft und beginnt den Himmel orange zu färben, während wir uns aufmachen, das Industriegebiet, also den Ort der Salpetergewinnung anzuschauen. Der Himmel ist mittlerweile rot gefärbt, genauso wie das Schild vor dem "Eingang" des Industriegebietes. Das Rot die höchste Gefahrenstufe ist und jeder Schritt mit bedacht gesetzt werden soll, hält uns nicht davon ab auf den ebenfalls verrosteten, hoch in den Himmel ragenden Eisenturm zuzlaufen. Über ihm kreisen Greifvögel , als wir den Kopf in den Nacken gelegt in den dunkler werdenden Himmel schauen. Wir laufen weiter, vorbei an rot leuchtenden metallenen Gerätschaften, in eine vom Sonnenuntergang beleuchtete, verlassene Produktionshalle. Der Wind weht durch die hohen Hallen und gebarstenen Fenster, sodass ein unheimliches Pfeifen mal lauter mal leiser an unsere Ohren dringt. Es gibt einem das Gefühl, dass die Arbeiter noch immer schweißtreibend die Maschinen bedienen und mit einem komischen Gefühl verlassenen wir die Halle , wo das Pfeifen verschwindet. Vorbei an im Schatten liegenden Fliesbänder laufen wir durch das hügelige, steinige Industriegebiet zurück zum Eingang der Geisterstadt wo wir den Rucksack wieder aufnehmen und über die Autobahnbrücke zur Bushaltestelle laufen. Alle Stunde fährt angeblich ein Bus an den mitten in der Wüste, verlassenen Geisterstädten vorbei, Richtung Iquique, doch wir versuchen trotzdem per Anhalter mitgenommen zu werden. Kurz bevor die Sonne endgültig untergeht, nimmt uns ein älteres, schweigsames Ehepaar in einem mit Kartoffeln und Gemüse vollgestopften Jeep mit. Langsam kämpft sich der Motor nach Iquique, wo wir Abends ankommen und ein Taxi zurück zum Surfhostel nehmen um unsere letzte Nacht in der Küstenstadt verbringen.
Samstag, 6. Juni 2015
Eine Surfwoche in Iquique
Früh morgens kommt unser Bus in Iquique an, wo wir uns müde ein Taxi leisten, welches uns direkt vor dem, von San Pedro aus, reservierten Surfhostel, direkt an der Küstenstrase rausschmeist. Das Gelb, weiß bemalte Surfhostel, namens Uma Jaqui, ist jedoch diesen Vormittag wegen Reinigungsarbeiten geschlossen, weshalb wir im Hostel vom Vater des Besitzers, ein Zimmer für den Morgen zugewiesen bekommen. Den Vormittag verschlafen wir vollkommen, ausgezehrt von der nächtlichen Busfahrt, bevor wir uns Mittags im Surfhostel niederlassen. Wir buchen für morgen die erste Surfstunde beim Vizesüdamerikameister im sogenannten stund up puddeling, so ähnlich wie surfen nur mit einem Paddel und einem größeren Board, bevor wir uns was zu essen kaufen und das Hostel erkunden. Ein schmaler Flur führt von der Straße aus ins Hostel, wo an den Wänden verschieden große, bunte Surfboards lehnen und führt auf einen offenen kleinen Innenhof, obwohl Innenhof großzügig beschrieben ist, wo mehrere Neoprenanzüge zum trocknen aufgehängt sind und Bodybaords, Flossen und andere Hilfsmittel unordentlich herum liegen. Gleich neben dem "Wäscheständer" sind die einigermaßen sauberen Bäder, welche unter einer Treppe platziert sind, die direkt, an einem Schrank voller weiterer Surfutensillien auf eine Holzterasse führt. Heruntergekommene aber gemütliche Sofas, zwei drei Holztische, eine Musikanlage und eine überschaubare Küche stehen uns für die nächsten Tage zur Verfügung. Doch das wichtigste ist der Blick auf den Küstenabschnitt wo sich die sogenannten el cormoran ollas ( Wellen ) brechen. Die ersten braungebrannten, durchtrainierten Surfer kommen gerade vom Meer zurück, als wir unser Abendbrot auf der Terasse verspeisen. Am nächsten Morgen weckt uns der Chef höchst persönlich und es geht mit ein paar Kollegen in einem heruntergekommenen Kleinbus, raus aus der Stadt, zu einer kleinen Bucht, wo die Wellen anscheinend perfekt für Anfänger sind. Nach einem kurzen Stück auf der Fernstraßen biegt der Van nach rechts auf einen wüsten Küstenabschnitt ab. Eine asphaltierte Straße führt uns hinab zum Meer , bevor der Van über sandigem Boden zum Geheimstrand unseres Surflehrers fährt. Algen liegen überall auf dem Boden verteilt und einige Einheimische sammeln sie für einen Hungerlohn ein. Schwarze , feuchte Felsen führen hinein ins Meer, wo die Wellen auf die Steine zu rollen. Es sind lange breite Wellen, deshalb perfekt für Anfänger. Während ich mich in meinen Surfanzug zwänge sind die anderen, schon etwas Geübteren, bald fertig, bevor Joshi auch mir den Anzug zuschnürt. Wir sind bereit für unsere erste Surfstunde. Die Boards unter dem Arm , steigen wir mit einer etwas älteren Chilenin, für die es die zweite Surfstunde ist ,vorsichtig über die nassen Felsen in die anbrandenden Wellen hinein. Auf dem Surfboard liegend paddeln wir unserem Lehrer hinterher bis er eine geeignete Stelle für uns gefunden hat. Das Wasser fühlt sich dank des Neoprenanzuges warm an und das ist gut so, denn die Wellen werfen uns immer wieder selbst liegend vom Board. "Am Anfang müsst ihr lernen das Board voranzubewegen, die Wellen zu lesen und euch rechtzeitig in die richtige Richtung zu drehen. " Heißt : sich nicht vom Board werfen zu lassen und rechtzeitig Richtung Küste zu drehen um dann den Schwung der Wellen mitnehmen zu können. Die erste Welle kommt auf mich zu , und ich versuche schnell mein, am Bein befestigtes Board, zu drehen, was mir nur halb gelingt, weshalb mich die Welle vom Board reißt und ich kurz im tobenden Meer die Orientierung verliere. Die ersten zehn Minuten verbringen wir mit den Versuch rechtzeitig das Board zu drehen, nur um dann vom Schwung der Welle nach vorne geworfen zu werden. Es bleibt bei weitem nicht das einzige Mal das uns die Wellen verschlucken um dann wieder auszuspucken, denn auf dem Board stehen und eine Welle zu nehmen, davon sind wir noch weit entfernt. Zumindest bis unser Lehrer uns hilft. Er packt das hintere Ende unseres Boards, während wir zeigen können das wir wenigstens das paddeln gelernt haben, und gemeinsam schwimmen wir weiter hinaus, bis wir genau über Felsen treiben. "Dort wo unter dem Wasser Felsen sind, brechen sich die Wellen." erklärt er uns und beruhigt uns, die Felsen seien weit genug im Wasser, da könnten wir nicht dagegen stoßen. Diesmal mithilfe Miguels dreht sich mein Board rechtzeitig und die Welle , sowie Miguel, gibt mir einen Schub von hinten und ich höre nur noch :"Jetzt aufstehen! ", als ich mein Knie auf das Board setze und mit dem anderen Fuß sogar auf ihm stehe. Für kurze Zeit surfe ich , bevor mir das Gleichgewicht abhanden kommt und ich mit strahlendem Gesicht, wie mir die anderen danach berichten, vom Meer verschluckt werde und jede Orientierung verliere. Mein erstes Mal zumindest halb auf dem Surfbrett zu stehen und die Geschwindigkeit der brechenden Welle zu spüren, bereitet unglaublich viel Freude. Zwei Minuten später als Joshi an der Reihe ist, sehe ich sein strahlen in den Augen ebenfalls, nachdem er aus den Wellen auftaucht, sogar aus der Ferne, und wir beide bitten Miguel noch einmal eine Welle für uns vorzubereiten. Natürlich klappt es zum Abschluss nicht so gut, trotzdem hat es wahnsinnig Spaß gemacht und wir lassen uns zwar ausgepowert, jedoch mit Lust auf mehr in die Sitze des Wagens fallen. Am nächsten Morgen verschlafen wir fast das Surfen, bevor uns ein angehender Surflehrer hinaus an den Strand von Iquique bringt. Es ist Samstag,deshalb stehen mehrere Zählte der Surf und Bodyboard Schulen am Strand und das hellblaue Wasser mit seinen weiß schäumenden Wellen quillt über von Surfern. Joshi und ich schnappen uns ein Board und dürfen heute unser Glück mit den Wellen am Stadtstrand versuchen. Es macht einen Heidenspaß und wir beide, wenngleich Joshi es etwas besser raus hat, schaffen es ein paar Mal ohne Hilfe zumindest halb auf dem Surfbrett zu stehen. Es ist anstrengend, bereitet aber wahnsinnig viel Spaß immer wieder gegen die Wellen anzukämpfen, sich hinaus ins Meer zu arbeiten, um dann auf die perfekte Welle zu warten,welche einen meistens doch nur umreißt. Weil es, wie ich jetzt schon mehrfach betont habe ,so viel Spaß macht, sind wir etwas enttäuscht, dass Sonntags kein Surfunterricht stattfindet und Montags die Wellen zu stark für Leihen, wie wir, sind. Nicht so schlimm, denn Joshi, der sich schwer tut in dem Zimmer zu schlafen, nutzt die freie Zeit zum relaxen, während ich die koloniale, schicke Fußgängerzone namens Baquedano entlang schlendere, mir einen Cappuccino gönne und den Blog weiterschreibe.
Am nächsten Tag setzen wir uns gemeinsam in ein Kaffee, schauen den Endspurt der zweiten Giro de Italia Etappe, und genießen das herrliche Wetter, bevor Joshi sich nach einem Handy erkundigt und ich die Zeit nutze, den Blog noch einmal etwas näher an die Gegenwart zu bringen. Die dritte Surfstunde beginnt atemberaubend, denn zwei hübsche Argentinierinnen, setzen sich neben uns in den Van und sind ebenfalls heiß auf die sich brechenden Wellen. Noch dazu in unserem Alter müssen wir uns nur an den Argentinischen Dialekt gewöhnen und Joshi bekommt schon bald das erste Kompliment für seine blaue Augen, bevor Miguel uns zuzwinkert und den Wagen startet. Ohne Papiere, nicht angeschnallt, was in dem heruntergekommenen Van auch unmöglich ist, viel zu überladen mit Surfbrettern, kommt Miguel mit einem Lächeln durch die Polizeikontrolle und zündet sich danach erstmal einen Joint an. Leicht angeheitert fährt Miguel diesmal nicht die Asphaltierte Strase bis zum Strand, sondern quer Feld ein, als ob er keinen abgefuckten Kleinbus, sondern einen Dünenbuggy steuern würde, den steilen Hang hinab über den roten Sand auf die Klippen zu. Mit den hübschen Argentinern feixend, lässt er uns gut gelaunt die Warm up Übungen machen, bevor er aufgrund der hohen Wellen oder dem angeheiterten Zustand Schuld tragend, beschließt heute Einzelunterricht zugeben, was eine gute Idee ist, wie sich herausstellen sollte. Als ältester, das kam bisher nur einmal vor, darf ich zu erst ran. Auf dem breiteren Stund up paddeling Board, kämpfe ich mich tatsächlich gegen die bisher gewaltigsten Wellen. Doppelt so hoch wie wir und ohne Pause rollen die Wellen auf mich zu und schon bald ruft mir Miguel zu. "Tauch ab!" Ich springe etwas zu langsam vom Board und die zwei Meter hohe Welle schleudern mich den hart vorgearbeiteten Weg wieder zurück. Ich schüttelle mich einmal als Ich wieder auftauche und schnappe mir mein Board um den nächsten Anlauf gegen die Wellen zu starten. Der Felsküste näher kommend, ich paddelnd, Miguel schibend, tauche ich diesmal rechtzeitig ab, sodass wir es nach einigen anstrengenden Minuten an der passenden Stelle ankommen. Meiner Meinung nach viel zu nahe an den Felsen gibt mir Miguel letzte Anweisungen, bevor er das Board dreht und "das ist deine Welle! " schreit. Ich paddele los, die meterhohe, heranbrausende Welle im Nacken spürend, bevor mich der Schwung der brechenden Welle packt. Jetzt gilt es rechtzeitig, möglichst schnell und stabil auf das Board zu springen. Den Punkt erwische ich diesmal ganz ordentlich und die Kraft der Welle treibt mich nach vorne während ich die Millisekunden versuche auszunutzen, um auf das Surfbrett zu springen, was mir gelingt. Doch die Balance noch nicht ausgereift, und die Geschwindigkeit der Wassermassen werfen mich nach einem kurzen "Stund up" zurück ins Meer. Die Welle schlägt über mir ein und ich spüre das Board an meinem Bein ziehen, während das Wasser einen chancenlos hin und herschleudert, bevor ich schnaufend aber strahlend auftauche. Das war der beste Versuch bisher und ich setze mich zufrieden zu den hübschen Frauen auf die Felsen, wünsche Joshi viel Glück und schicke ihn in das tobenden, dunkelblaue, weiß schäumende Meer zu Miguel. Während ich mich mit den Argentinierinnen unterhalte, die in Iquique für einige Monate arbeiten, mein Charme auf spanisch leider nicht so ausgezeichnet wie im Deutschen zur Geltung kommt, beobachte ich Joshi, wie er sich mithilfe des nimmermüden Miguels durch die noch höher gewordenen Wellen kämpft. Kurze Zeit steht auch Joshi von der Welle getrieben mit beiden Füßen auf dem Board und ich bestaune für einen Augenblick seine Balance, bevor auch ihn die Wellen umreißen. In dem Moment hätte ich gerne ein Foto geschossen oder eine Go pro besessen ,aber ich bin schon froh das Joshi aus den Fluten wieder heil auftaucht. Die Wellen werden mit der Zeit stärker und der Einzelunterricht immer kürzer, was die Argentinierinen jedoch nicht stört. Mit einem zweiten Joint, den ich, dass gebe ich zu, zum ersten Mal in meinem Leben auch probiere( aber nur einmal ziehe!) und die hübschen Frauen betrachtend, die Sonne und den blauen Himmel am Fenster und die Surfbretter auf dem Dach, fahren wir ,Reggae Musik lauschend, zurück ins Hostel. Joshi und ich gönnen uns auf den gelungenen Tag noch zwei Sushi Rollen, nachdem wir den Rest von Juventus Turin gegen Real Madrid geschaut haben. Die letzten zwei Surfstunden vergehen wie im Flug. Während Joshi die Wellen immer besser trifft und auch am Strand von Iquique einige Male zumindest kurz auf dem Board steht, zerre ich mir meinen Arm und beende die Stunden gezwungener Maßen etwas früher als gewollt. Trotzdem ein ausführlicher Surfkurs kommt ebenfalls auf die to do Liste. Joshi und ich lassen noch zwei Chilenen am Strand eine Partie Fußball mit 10:9 gewinnen, bevor wir uns am letzten Abend mit zwei weiteren Chilenen zu einer Surfparty verabreden. Allerdings fährt uns Miguel erstmal, zusammen mit den hübschen Argentinierinnen, auf den großen Markt etwas abseits der Stadt. Eigentlich hatten wir ein modernes Einkaufszentrum erwartet, steigen jedoch vor einer Ansammlung an Zelten aus, in denen hunderte Stände alles erdenkbare verkaufen. Von alten Taucherflossen über Pflegemittel, Trikots Made in Taiwan, Smartphones, Möbel, Früchte, Gemüse, Gewürze, Handwerkswaren, Autoteile, bis hin zu Frisöre, Restaurants und Werkstätten für die unterschiedlichsten Gerätschaften. Mit den Mädels im Schlepptau und Miguel als Berater, frägt sich Joshi durch die verschiedenen Handyverkäufer und findet letzten Endes ein preiswertes Ersatzhandy für sein im Hostel gestohlenes. Während Miguel nach Textilien Ausschau hält entdecken Joshi und ich einen genialen Fake Trikot Stand. Trikots von allen möglichen Nationalmannschaften und aus den europäischen und südamerikanischen Ligen sind bis aufs kleinste Detail nachgeahmt worden und kosten mit Beflockung und eben allen Abzeichen etc. gerade einmal 20 Euro für zwei Trikots. Wir können uns beide nicht zurückhalten und so kauft Joshi sich zwei Bayern Trikots und ich ein Chile Trikot und ein Mats Hummels Trikot, der netten Verkäuferin ab. Nachdem die Argentinierinnen ihre Pfegezeugs gekauft haben und Miguel genug von den überquillenden Ständen hat, gehen wir sehr gut und günstig peruanisch essen. Es soll übrigens mit die beste Küche Südamerikas sein, was ich noch genauer prüfen werde. Nachdem wir den unübersichtlichen, überdimensionalen Markt unsicher gemacht haben oder er uns, erwarten wir gespannt unseren ersten Disko Besuch in Chile. Iquique ist nicht gerade eine kleine Stadt, doch was das feiern angeht ist Chile recht streng. Kein Alkohol auf den Straßen, ,strenge Einlasskontrollen, alles ab 18. Kurz vor 10 gehen wir mit zwei gleichaltrigen Chilenen in den Supermarkt, kaufen zwei Flaschen Kopfwehvodka und etwas zum Mischen, bevor wir im Hostel gegen 11 anfangen vorzuglühen. Eigentlich ist es auch in den Hostels nicht gestattet aber Miguel sieht das natürlich nicht so streng. Er meint nur :"passt mir auf die Gringos auf" was allerdings eher umgekehrt notwendig ist. Nach 12 kommen wir an einem schmalen Eisentor an, wo wir unsere zuvor besorgten Eintrittskarten vorzeigen. Wir laufen an der provisorischen Security vorbei, einen mit weißen Fliesen bedeckten Flur entlang, vorbei an rumhängenden Jugendlichen, die Chileninen bleiben weiterhin nicht allzu hübsch, bis zu einem weiten ebenfalls mit weißen Fliesen bedeckten Raum. Es ist nicht wirklich was los und so gehen wir erst noch einmal ein paar Bierchen kaufen, jedoch ist eine halbe Stunde später, es ist immerhin schon nach eins, weiterhin wenig los. Der Dj spielt zwei Jahre alte europäischen Charts , gemischt mit spanischer Party Musik, was nicht so schlecht ist wie es klingt. Das ganze wirkt etwas wie eine schlechte Stufenparty und so machen Joshi und ich uns einen Spaß daraus die hübschesten der Chilenen, mit dreckigen deutschen Sätzen anzusprechen und obwohl sie nichts verstehen, Gringos kommen anscheinend immer gut an. Gegen zwei drei Uhr ergreift dann der Dj das Wort und fordert die Paare auf in einem Tanzwettbewerb gegeneinander anzutreten. Es finden sich nur zwei Pärchen und so trete ich in die Mitte vor und frage selbstsicher in die Runde ob sich jemand traut mit einem Gringo zu tanzen. Ich lasse mich wirklich nicht leicht abwimmeln und selbst der Dj unterstützt mich, doch anscheinend traut sich niemand. Auch Joshi hat keinen Erfolg und so überreden wir wenigstens einen vorher kennengelernten Chilenen, der ebenfalls Joshi heißt, mit seiner Freundin vorzutanzen. Er lässt sich angefeuert von der Menge tatsächlich überzeugen und so haben wir einen persönlichen Favoriten im Wettbewerb, in welchem man immerhin ein neues Bodyboard gewinnen kann. Der Dj legt heiße Musik auf und es geht los. Ein sehr extrovertiertes Paar dreht richtig auf und tanzt, wenn man es tanzen nennen kann, in einer unglaublichen Geschwindigkeit alle möglichen Sexstellungen vor, was dem Publikum zwar gefällt, jedoch nicht sehr elegant ist. Die anderen brauchen etwas länger um die Zurückhaltung abzulegen und ahmen letzten Endes größtenteils das extrovertierte Paar nach. Trotzdem meiner Meinung nach ist Joshi mit seiner Freundin, also der chilenische , der eleganteste Tänzer, doch der Dj lässt nicht mich sondern das Publikum entscheiden. Der Kreis, welcher sich um die Tanzenden gebildet hat, wir nach jedem Paar gefragt. Bei der Nummer eins, dem unauffälligsten Paar brandet schwacher Applaus auf und es wird schnell klar das es sich zwischen Joshi und dem sexistischen Paar entscheiden wird. Letztere bekommen eindeutig mehr Applaus, doch geistesgegenwärtig werfe ich lautstark Bu-Rufe ein und Joshi, sowie die beiden Chilenen mit denen wir losgezogen sind, stimmen mit ein. Bald fallen mehr als nur die drei in meinen Ruf ein und so sieht sich der Dj gezwungen eine zweite Abstimungsrunde zu halten. Doch auch diesmal applaudiert die Menge für die freizügige abgedrehte Tänzerin, mit ihrem selbstbewussten Partner am lautesten. Trotzdem setze ich gleich wieder dagegen an und beginne rhythmisch "Joshi""Joshi " zu rufen und die Menge stimmt nach kurzem zögern mit ein. Der Ruf wird lauter und die Stimmung im Publikum kippt, bis der Dj nachgibt und der Sieger gefunden ist. Joshi holt sich das Bodyboard ab und weiß bei wem er sich zu bedanken hat. Wir lachen gemeinsam über dem erfolgreichen Auftritt Joshis und dem unsympathischen zweiten Paar, bevor wir erstaunt feststellen das plötzlich nichts mehr in der Disko los ist. Wenigstens Emoc, der Chilene welche uns auf die Party aufmerksam gemacht hat, ist angetrunken, sodass wir mit ihm noch einen Heidenspaß haben. Während er seine Freundin nachts um halb vier anruft und uns bittet spanische Schimpfwörter in die Lautsprecher zu krächzen, lacht er sich kaputt, bevor er sich kurz besinnt uns das Handy wegnimmt um kurz darauf uns lachend noch einmal auffordert "concha tu madre " ins Smartphone zu sprechen. Wir kaufen uns noch einen Completo mit frisch gemachter Mayonnaise, bevor wir, zu wenig getrunken, zurück ins Hostel laufen und Emoc den Weg dorthin zeigen. Eine tolle Surfwoche ist um und nur die Geisterstädte stehen noch auf dem Programm für Iquique. Dort würden wir gerne campen und nachts auf Geistersuche gehen, doch wir werden sehen. Vielleicht hilft ja auch der Rest Vodka.
Mittwoch, 3. Juni 2015
San Pedro de Atacama Teil 2 früh morgens zu den El Tatio Geysiren und Nachmittags ins Valle de la Luna
Tatsächlich klingelt der Wecker um vier Uhr morgens und ich habe gefühlt keine Stunde geschlafen. Verschlafen packen wir unsere Sachen zusammen, ziehen uns warm an, zumindest ich denke an lange Unterwäsche, bevor wir gemeinsam mit dem Kanadier und den Amis, in einen Kleinbus einsteigen und von einem netten Guide begrüßt werden. "Bleibt ganz ruhig was die Höhe angeht und genießt die Tour. " spricht der Guide die 2.000 m Höhenunterschied an. Neal scheint die Höhe nicht gut zu bekommen, da er nach einer Stunde plötzlich laut ausruft : "Da ein Dämon am Fenster! Ein Dämon schaut! Seht ihr ihn etwa nicht? " Der Amerikanische Humor gepaart mit Der Höhe und Müdigkeit - keine gute Kombination. Wir sind jedenfalls alle wieder wach und gut gelaunt, als der Van bei den Geysiren ankommt. Es ist noch dunkel und der Guide bittet uns noch ein paar Minuten im warmen Bus zu warten, während er das Frühstück vorbereitet. "Denn draußen hat es Minus Grade bis die Sonne herauskommt, also wartet besser drinne. " erklärt der über zwanzig Jahre diese Tour veranstaltende Guide. Das warten lohnt sich und während langsam die umliegenden Berge aus der Dunkelheit erwachen, bekommen wir fröstelnd im heißen Wasserdampf der Geysire gekochte Milch, Kaffee und Eier sowie Sandwiches serviert. Mein Ei hüte ich, wie wenn ich es ausbrüten wolle, da ich meine Handschuhe vergessen habe und das heiße Ei die Hände vorm erfrieren bewahrt. Übrigens es hat wirklich um die Minus zehn Grad, weshalb wir verzweifelt auf die Sonne warten, während der Guide uns zu den dampfenden, wasserspeienden Löchern im Boden führt. Vor einem Loch bleiben wir stehen und erkennen schon an den aufgeschichteten, feuchten Gesteinsringen, welche wie bei Jahresringen von Holzstämme das alter verraten, dass es sich um einen Geysire handelt. Kurz darauf wird unsere Vermutung bestätigt, denn das Loch fängt an zu röcheln und zu dampfen, bevor plötzlich kochend heißes Wasser aus dem Schlund spritzt und Wasserdampf uns die Sicht versperrt.
Der Guide zeigt uns noch einige größere Geysire, die so tief sind , dass man fast zehn Minuten auf sie warten muss. Dementsprechend groß und ausdauernd sind sie auch. Warum sind wir eigentlich so früh morgens los? fragen wir uns , bevor der Guide uns die Antwort gibt. Das aus den Anden kommende Wasser fließt unterirdisch Richtung Pazifik und trifft dabei auf vulkangestein und auffallend starke Temperaturunterschiede, welche morgens am stärksten sind und deshalb in den frühen Morgenstunden das weite Feld voller Geysire am spektakulärsten aussieht. Während die Sonne viel zu langsam über die Bergrücken kriecht, betrachten Joshi und Ich noch die gesamte Fläche, welche teilweise noch im Schatten, teilweise von der Sonne beschienen, mit ihren unzähligen, Richtung blauen Himmel aufsteigenden Dampfsäulen, eine beeindruckende, einzigartige Landschaft bildet. Trotz der mittlerweile am Horizont strahlende Sonne trauen wir uns bei den kalten Außentemperaturen nicht in die kochenden Thermalquellen, sodass wir pünktlich und trocken mit dem Van zurück Richtung San Pedro de Atacama fahren. Wir scheinen jedoch einen guten Anbieter erwischt zu haben, da er uns auf der Fahrt noch Flamengos, Llamas und Alpakas zeigt, bevor wir in einem kleinen Hochandendorf von Einheimischen Lamaspieße probieren. Sie sind teuer , aber verdammt gut und saftig. Wir halten noch an mannshohen Kakteen und entdecken die flinken Viscachas, eine Mischung aus Hase und Känguru, bevor wir müde vor unserem Hostel herausgelassen werden und jeder von unserer Gruppe ohne Umwege im Bett landet. Nach einem Mittagsschlaf und einem gechillten Sonnenbad gesellen wir uns alle gemeinsam am letzten Abend der Amis ans Lagerfeuer. Dan,Lisa,Neal, ein Ungar aus München, ein Kanadier, ein Ire, eine Norwegerin, ein weiterer Deutsche, zwei aus London , eine Argentinerin und eine Chilenin bilden die internationale Runde auf den Holzstämmen und Liegen rund um das lodernde Feuer. Es wird Bier und Wein getrunken , während über die Vorurteile der verschiedenen Kulturen gelacht wird, dreckige Witze erzählt werden, über kalte oder warme Pasta diskutiert wird und natürlich, wenn Grad ein Thema fehlt, kommt der Klassiker : Und du reist auch in Südamerika? (Ach wirklich wer hätte das gedacht ) und schon erzählt der nächste seine persönliche Reisegeschichte. Es ist ein toller Abend und es wundert niemand das das Lagerfeuer wieder bis spät in die Nacht hinein brennt. Am nächsten Morgen leert sich erstmal das Hostel, nur um gleich darauf neue sympathische Gesichter willkommen zu heißen. Wir unterhalten uns mit vier deutschen, die in Santiago ein soziales Jahr im armen viertel der Stadt verbringen und mein Entschluss, ein soziales Projekt in einem wirklich armen Land zu unterstützen auf meine to do Liste ganz oben hin zu setzen ,festigt sich nochmal. An den letzten beiden Tagen , in San Pedro de Atacama, treffen wir noch zwei hübsche, deutsche junge Frauen, in unserem Alter, mit denen wir gemeinsam den Sonnenuntergang im Valle de la Luna betrachten. Nach einem Abstecher im salzverkrusteten Canyon , fährt unser Bus auf eine Aussichtsplattform, von wo aus das gesamte rot und weiß ( Salz) leuchtende Tal zu sehen ist. Außerdem bilden die teilweise schneebedeckten, aktiven Vulkane im Hintergrund eine perfekte Szenerie für den Sonnenuntergang. Zuerst werden die Berggipfel rot beleuchtet, bevor sich das gesamte Tal mit samt den Vulkankegeln im Hintergrund von gelb über rot bis hin zu lila in nahtlosen Übergängen verfärbt. Vielleicht haben wir zuviel erwartet und sind deshalb etwas enttäuscht von dem Sonnenturgang oder es liegt daran das wir auf unserer Reise schon einige wunderschöne und spektakuläre Sonnenuntergänge gesehen haben, jedenfalls wirkt der Sonnenturgang erst im Nachhinein auf den Fotos so einzigartig schön auf uns.
Am letzten Tag unseres San Pedro Aufenthaltes probieren wir noch gemeinsam mit Michelle und Fiona die typische Chilenische Speise Pastel de Choclo aus, ein Art Maiseintopf gefüllt mit Fleisch, und Oliven und mit Zimt süß angemacht, schmeckt sehr gut , war jedoch für 15 Euro pro Person auch teuer. Aber eine weiteres typisch chilenisches Gericht ist probiert, bevor wir uns von den Deutschen verabschieden und durch die Nacht nach Iquique ,mit Vorfreude auf den Surfkurs, fahren. Und vielleicht sehen wir die beiden ja mal wieder, zumindest Michelle will in Heidelberg studieren und hat mir ganz gut gefallen, mal sehen :D
Der Guide zeigt uns noch einige größere Geysire, die so tief sind , dass man fast zehn Minuten auf sie warten muss. Dementsprechend groß und ausdauernd sind sie auch. Warum sind wir eigentlich so früh morgens los? fragen wir uns , bevor der Guide uns die Antwort gibt. Das aus den Anden kommende Wasser fließt unterirdisch Richtung Pazifik und trifft dabei auf vulkangestein und auffallend starke Temperaturunterschiede, welche morgens am stärksten sind und deshalb in den frühen Morgenstunden das weite Feld voller Geysire am spektakulärsten aussieht. Während die Sonne viel zu langsam über die Bergrücken kriecht, betrachten Joshi und Ich noch die gesamte Fläche, welche teilweise noch im Schatten, teilweise von der Sonne beschienen, mit ihren unzähligen, Richtung blauen Himmel aufsteigenden Dampfsäulen, eine beeindruckende, einzigartige Landschaft bildet. Trotz der mittlerweile am Horizont strahlende Sonne trauen wir uns bei den kalten Außentemperaturen nicht in die kochenden Thermalquellen, sodass wir pünktlich und trocken mit dem Van zurück Richtung San Pedro de Atacama fahren. Wir scheinen jedoch einen guten Anbieter erwischt zu haben, da er uns auf der Fahrt noch Flamengos, Llamas und Alpakas zeigt, bevor wir in einem kleinen Hochandendorf von Einheimischen Lamaspieße probieren. Sie sind teuer , aber verdammt gut und saftig. Wir halten noch an mannshohen Kakteen und entdecken die flinken Viscachas, eine Mischung aus Hase und Känguru, bevor wir müde vor unserem Hostel herausgelassen werden und jeder von unserer Gruppe ohne Umwege im Bett landet. Nach einem Mittagsschlaf und einem gechillten Sonnenbad gesellen wir uns alle gemeinsam am letzten Abend der Amis ans Lagerfeuer. Dan,Lisa,Neal, ein Ungar aus München, ein Kanadier, ein Ire, eine Norwegerin, ein weiterer Deutsche, zwei aus London , eine Argentinerin und eine Chilenin bilden die internationale Runde auf den Holzstämmen und Liegen rund um das lodernde Feuer. Es wird Bier und Wein getrunken , während über die Vorurteile der verschiedenen Kulturen gelacht wird, dreckige Witze erzählt werden, über kalte oder warme Pasta diskutiert wird und natürlich, wenn Grad ein Thema fehlt, kommt der Klassiker : Und du reist auch in Südamerika? (Ach wirklich wer hätte das gedacht ) und schon erzählt der nächste seine persönliche Reisegeschichte. Es ist ein toller Abend und es wundert niemand das das Lagerfeuer wieder bis spät in die Nacht hinein brennt. Am nächsten Morgen leert sich erstmal das Hostel, nur um gleich darauf neue sympathische Gesichter willkommen zu heißen. Wir unterhalten uns mit vier deutschen, die in Santiago ein soziales Jahr im armen viertel der Stadt verbringen und mein Entschluss, ein soziales Projekt in einem wirklich armen Land zu unterstützen auf meine to do Liste ganz oben hin zu setzen ,festigt sich nochmal. An den letzten beiden Tagen , in San Pedro de Atacama, treffen wir noch zwei hübsche, deutsche junge Frauen, in unserem Alter, mit denen wir gemeinsam den Sonnenuntergang im Valle de la Luna betrachten. Nach einem Abstecher im salzverkrusteten Canyon , fährt unser Bus auf eine Aussichtsplattform, von wo aus das gesamte rot und weiß ( Salz) leuchtende Tal zu sehen ist. Außerdem bilden die teilweise schneebedeckten, aktiven Vulkane im Hintergrund eine perfekte Szenerie für den Sonnenuntergang. Zuerst werden die Berggipfel rot beleuchtet, bevor sich das gesamte Tal mit samt den Vulkankegeln im Hintergrund von gelb über rot bis hin zu lila in nahtlosen Übergängen verfärbt. Vielleicht haben wir zuviel erwartet und sind deshalb etwas enttäuscht von dem Sonnenturgang oder es liegt daran das wir auf unserer Reise schon einige wunderschöne und spektakuläre Sonnenuntergänge gesehen haben, jedenfalls wirkt der Sonnenturgang erst im Nachhinein auf den Fotos so einzigartig schön auf uns.
Am letzten Tag unseres San Pedro Aufenthaltes probieren wir noch gemeinsam mit Michelle und Fiona die typische Chilenische Speise Pastel de Choclo aus, ein Art Maiseintopf gefüllt mit Fleisch, und Oliven und mit Zimt süß angemacht, schmeckt sehr gut , war jedoch für 15 Euro pro Person auch teuer. Aber eine weiteres typisch chilenisches Gericht ist probiert, bevor wir uns von den Deutschen verabschieden und durch die Nacht nach Iquique ,mit Vorfreude auf den Surfkurs, fahren. Und vielleicht sehen wir die beiden ja mal wieder, zumindest Michelle will in Heidelberg studieren und hat mir ganz gut gefallen, mal sehen :D
Abonnieren
Posts (Atom)